Zusammensetzung peripherer Blutstammzelltransplantate von nicht verwandten Spendern und deren Einfluss auf die Ergebnisse der allogenen hämatopoetischen Stammzelltransplantation
Ziel dieser Studie ist, den Einfluss von Variationen in der Zusammensetzung peripherer Blutstammzelltransplantate (PBSC) besser zu verstehen. Tiefere Einblicke in die Beziehung zwischen der zellulären Zusammensetzung und dem Patientenergebnis nach der Transplantation könnten zu präziseren Kriterien zur Definition der Produktqualität oder sogar zu personalisierten Transplantaten führen, die auf die individuelle Patientensituation zugeschnitten sind. Darüber hinaus könnte uns das Verständnis von Wechselbeziehungen zwischen Genotyp-Phänotyp oder der zellulären Zusammensetzung des peripheren Blutes des Spenders vor der Mobilisierung und der Transplantat-Zusammensetzung Auskunft geben über die Auswahl von Spendern für mobilisierte Stammzellprodukte. Diese Studie wird die bisher größte prospektive Studie zur Untersuchung der PBSC-Zusammensetzung sein. Sie wird eine einzigartige Gelegenheit bieten, die optimale zelluläre Zusammensetzung für die Patienten zu definieren und die Belastung für den Stammzellspender zu verringern.
Ein weiterer Pfeiler der gemeinschaftlichen Studie besteht darin, eine Ressource für zukünftige Forschung zu den Produkteigenschaften in Bezug auf das Patientenergebnis zu schaffen. Zu diesem Zweck werden Proben von Spendern kryokonserviert: mononukleäre Blutzellen, die bei der Untersuchung gesammelt wurden, sowie eine Probe aus dem Transplantat (PBSCs). Die Kryokonservierung wird so durchgeführt, dass die Integrität und Lebensfähigkeit der Zellen erhalten bleiben. Dies ermöglicht es, in Zukunft eine Vielzahl unterschiedlicher genetischer, metabolischer und funktionaler Tests sowie Proteom-Analysen mit diesen Zellen durchzuführen.
Kontakt Email: GraftComposition@cobi-biobank.com
Vorhersage von Ergebnissen der allogenen Stammzelltransplantation basierend auf dem KIR-Genotyp des Spenders: kein Land in Sicht
Die Optimierung der alloreaktiven Aktivität natürlicher Killerzellen (NK-Zellen) könnte das Ergebnis nach allogener Stammzelltransplantation (alloSZT) weiter verbessern. Der Spender-Genotyp des Killerzell-Immunglobulin-ähnlichen Rezeptors (KIR) könnte in diesem Zusammenhang wichtige Informationen liefern. In den vergangenen Jahren wurden verschiedene Modelle vorgeschlagen, die darauf abzielen, die NK-Zellaktivierung durch Interaktionen von aktivierenden KIR-Liganden zu maximieren oder hemmende KIR-Liganden-Interaktionen zu minimieren. Alternative Klassifikationen sollten das Ergebnis nach alloSZT anhand von Spender-KIR-Haplotypen vorhersagen.
In der vorliegenden Studie haben wir versucht, vorgeschlagene Modelle zu validieren und weitere Klassifikationsansätze zu erforschen. Zu diesem Zweck haben wir Proben analysiert, die in der Collaborative Biobank von HLA-kompatiblen, nicht verwandten Stammzellspendern gelagert wurden, die für Patienten mit akuter myeloischer Leukämie (AML) oder myelodysplastischen Neoplasien (MDS) gespendet hatten und deren Transplantations-Ergebnisse an EBMT oder CIBMTR berichtet worden waren. Wir analysierten Daten von 5.017 Transplantationen. Wir haben mehrere zuvor berichtete Klassifikationen in multivariaten Regressionsanalysen getestet, konnten jedoch keine Zusammenhänge mit den Transplantations-Ergebnissen bestätigen. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der vorhandene Erkenntnisstand (noch) nicht konsistent genug ist, um die Verwendung von Informationen zum KIR-Genotyp des Spenders für die Spenderauswahl in der klinischen Praxisroutine zu empfehlen. Weitere Details lesen Sie bitte in der Publikation (siehe Link).
Forschungsgruppen:
Candidate Gene Study: Studie mit Schwerpunkt auf Signalwegen, die für die akute Graft-versus-Host-Krankheit entscheidend sind
Eine verbesserte Spenderauswahl basierend auf immungenetischen Markern kann das Ergebnis nach allogener Stammzelltransplantation (alloSZT) verbessern. Ein vielversprechender Ansatz ist die Analyse von Spender-Polymorphismen in Genen des Immunsystems. Genetische Varianten, die im Spender-Genom kodiert sind, können folglich einen Einfluss auf die Aktivierung, Ausbreitung und Kontrolle von Immunantworten haben. Dies könnte insbesondere für das Risiko einer akuten Graft-versus-Host-Krankheit relevant sein. Mit der Studie zielen wir darauf ab, die Auswirkungen genetischer Variationen in 26 Genen, die bei der Immunantwort relevant sind, aufzuklären. Insgesamt werden 37 genetische Polymorphismen entsprechend unterschiedlicher Modellannahmen gruppiert, die dann als Risikofaktoren für klinische Endpunkte nach alloSZT untersucht werden sollen.
Für diese Studie sollen insgesamt 5.800 Proben von Spendern genotypisiert werden. Alle Proben werden aus der Collaborative Biobank entnommen.
Kontakt Email: kontakt@cobi-biobank.de