Hämatopoetische Stammzellen und Hämatopoese
Unter Stammzelltransplantation versteht man die Übertragung von Stammzellen von einem Spender an einen Empfänger (Patient). Dabei kann es sich bei Spender und Empfänger um dieselbe Person handeln (autologe Transplantation) oder um zwei verschiedene Personen (allogene Transplantation). In der klinischen Praxis werden heute ausschließlich Blutstammzellen transplantiert. Blutstammzellen werden auch als hämatopoetische Stammzellen bezeichnet. Detailliertere Informationen zum Ablauf einer Spende finden Sie hier.
Unter Hämatopoese versteht man die Bildung der Zellen des Blutes aus den hämatopoetischen Stammzellen. Viele der Blutzellen haben eine begrenzte Lebensdauer und müssen daher ständig erneuert werden. In dieser Grafik wird die Entstehung der verschiedenen Blutzellen dargestellt.
Alle Blutzellen werden aus Stammzellen – hämatopoetischen Stammzellen – gebildet. Die hämatopoetischen Stammzellen befinden sich im Knochenmark und bilden dort die ‚unreifen‘ Blutzellen aus. Diese treten nach einem bestimmten Entwicklungsprozess in den Blutkreislauf über. Ein Teil der hämatopoetischen Stammzellen ist pluripotent, d. h. sie haben die Fähigkeit sich in andere Zelltypen zu entwickeln. In diesem Fall in lymphatische oder myeloische Vorläuferzellen, die sich selbst ständig erneuern können. Unreife Blutzellen, die sich an einem bestimmten Zeitpunkt in ihrer Entwicklung befinden, haben eine determinierte, also eine vorbestimmte, Entwicklung und können sich nur in eine oder zwei bestimmte Richtungen differenzieren, zum Beispiel Myeloblasten. All diese Zellen zeigen an ihrer Oberfläche verschiedene Marker (Proteine, die an der Zelloberfläche gebunden sind und nach außen zeigen – siehe auch Humanes Leukozytenantigen-System; HLA als Beispiel) und können dadurch voneinander unterschieden werden.